Leben Sie noch in der „echten Welt“ oder fühlt sich das endlose Universum der Virtuellen und Erweiterten Realitäten für Sie inzwischen ebenso „lebensecht“ an? Zugegeben, dank XR- und VR-Technik ist diese Unterscheidung auch manchmal schwierig geworden! Oftmals bemerken wir diese „Realitätsverschiebung“ nicht einmal mehr, vor allem im Bereich der Augmented Reality (AR). Prinzipiell ist das kein Grund zur Sorge, denn Menschen haben schon immer gern „neue Welten“ erforscht – sowohl physisch als auch im Denken. Dementsprechend sind VR und XR nur neue Varianten einer alten Faszination. Aber worin liegen die Unterschiede zwischen unterschiedlichen Technologiezweigen? Und vor allem: Welche virtuelle Landkarte bringt Sie zu Ihrem Ziel?
VR und XR erleben und gestalten – einst nannten sie es Magie!
Seit jeher ist es ein zutiefst menschliches Bedürfnis, zumindest zeitweise aus dem eigenen Alltag auszubrechen. Seit es Menschen gibt, gibt es demnach auch zahlreiche Geschichten über Götter, Helden, Magie und Geister. Während in früheren Jahrhunderten noch Bücher, magische Rituale und Lagerfeuergeschichten die wichtigsten „Medien“ darstellten, stehen heute für eine erweiterte Wahrnehmung die Schlagworte Achtsamkeit und Meditation im Vordergrund. Natürlich lassen sich die oben genannten Möglichkeiten miteinander kombinieren und auch der Weg der „technologischen Illusion“ steht offen. Also, auf geht’s mit Virtueller und Erweiterter Realität, bevor dies ein rein philosophischer Artikel wird.
Egal, wie man auf Entdeckungsreise geht – jede Reise benötigt Vorbereitung. Deswegen hing das Schicksal der „großen Entdecker der Menschheitsgeschichte“ auch von Faktoren wie Transportmitteln, Zusammenhalt, Wissen und Ausstattung ab. In der Praxis schloss diese Rechnung meistens ein großes, stabiles Schiff, eine Crew, zuverlässige Seekarten, Vorräte, Werkzeug, Waffen und natürlich Erfahrungswissen in der Seefahrt mit ein. Die Entdeckung fremder Landstriche per Schiff mag heute eine nostalgische Erinnerung sein, zeigt aber einige wichtige Parallelen mit unserem Aufbruch in virtuelle Welten.
Bestens ausgerüstet für VR und XR
1. Sie brauchen Wissen und Fähigkeiten.
Um eine XR- oder VR-Umgebung zu gestalten, die funktioniert und Besucher anzieht, braucht es Investition – nicht nur von der finanziellen Seite aus. Beispielsweise benötigt ein Projekt viel Planung (die „Seekarte“), Forschung, Ressourcenmanagment, Programmierwissen, Kreativität, Zeit, und persönlichen Einsatz. Nebenbei bemerkt tun sich auf dem Weg oft größere Hindernisse auf – also sind Willenskraft und eine lösungsorientierte Denkweise ebenso notwendige Fähigkeiten.
2. Sie müssen die passenden Werkzeuge zusammenstellen.
Vor dem Start Ihrer Reise in aufregende virtuelle Dimensionen müssen Sie wissen, wie Sie diese erschaffen. Dies bedeutet im IT-Bereich vor allem, die passende XR-Plattform für ein Projekt zu finden. Der nächste Schritt ist dann, diese Entwicklung mit passenden Software-Tools, der richtigen Hardwareausstattung und Apps an Ihre Anforderungen anzupassen.
3. Sie brauchen Teamwork und natürlich das passende Team.
Hand aufs Herz – kein großer Seefahrer der Menschheitsgeschichte hätte die gefährliche Reise allein geschafft. Einfach, weil es unmöglich ist, ein großes Schiff allein zu steuern und zu warten! Ein Abenteuer benötigt also immer eine engagierte Mannschaft! Weiterhin wird ein Projekterfolg wahrscheinlicher, je zielgenauer jeder und jede Einzelne die eigenen Fähigkeiten für ein gemeinsames Ziel einsetzen kann.
4. Sie müssen Ihre Ziele im Blick behalten!
Sie wollen reisen? Dann müssen Sie erst einmal festlegen, wohin! Andernfalls werden Sie an Orten landen, die Sie womöglich gar nicht sehen wollten. Ironischerweise führte ausgerechnet ein Navigationsirrtum Kolumbus nach Südamerika, was noch heute als große historische Errungenschaft bewertet wird. Für die europäischen Siedler und Eroberer natürlich, sicherlich nicht für die indigene Bevölkerung vor Ort. Generell ist es aber eher von Vorteil, bekannte Hindernisse auf der Reise rechtzeitig zu erkennen und zu umschiffen und die Route sorgfältig zu planen. Im XR- und VR-Bereich bedeutet dies beispielsweise, sich bereits bei der Projektvorbereitung auf relevante Zielgruppen und Zielkunden zu konzentrieren. Andernfalls droht ein Misserfolg mit starken finanziellen Einbußen.
5. Sie sollten sich auf Turbulenzen einstellen.
In jedem Abenteuer liegt etwas Ungewisses. Egal, wie sorgfältig und umfänglich Sie ihr Projekt vor dem Start vorbereitet haben, es kann immer etwas Unvorhergesehenes auftreten. Diese Stolperfallen können Sie wiederum dazu zwingen, neue Lösungen zu finden oder noch einmal von von vorn zu beginnen. Bereiten Sie sich und Ihr Team daher bestenfalls mental darauf vor, dass nicht nur Fortschritt, sondern auch „Rückschritte“ zu erwarten. Aber ein paar Schritte zurückzugehen bringt auch immer neue, wertvolle Erkenntnisse für die nächsten Projekte!
Unterschiedliche Typen von XR und VR
Um das System „Erweiterte und Virtuelle Realität“ zu verstehen, ist es zunächst wichtig zu wissen, dass mehrere technologische Typen existieren. Dabei passt nicht jeder Typ zu jedem Projekt oder zu jeder Zielgruppe. Es lohnt sich also, sich die einzelnen Bereiche des „Virtuellen Universums“ erst einmal genauer anzusehen. Je nach Quelle findet man entweder „Extended Reality“ (XR) oder „Virtual Reality“ (VR) oder auch beides als Oberbegriffe. Darunter lassen sich dann die Unterkategorien „Virtual Reality“ (als individuelle Technologie), „Mixed Reality“ (MR) und „Augmented Reality“ (AR) unterbringen. Jede dieser Haupt- und Unterkategorien hat seine eigenen Einsatzbereiche und technischen Eigenheiten – und braucht natürlich auch eine spezielle Ausstattung. Ansonsten bleiben dem Nutzer diese virtuellen Welten verschlossen. Wir haben einige Basisinformationen zu Typen und Ausstattung hier zusammengefasst.
Extended Reality (XR)
Eine kurzer Zuruf an alle, die gerne SciFi-Filme wie „Surrogate“ anschauen … Erweiterte Realität ist, zumindest gemessen am heutigen technischen Standard, (noch) nicht komplett intuitiv steuerbar und sorgt oft für Kabelsalat. Also, nein, leider kann man nicht in einem Ganzkörperanzug in einer warmen Röhre ein Nickerchen machen, während man sein perfekt zurechtgemachtes „Double“ ins Büro oder in den Supermarkt schickt. In Wirklichkeit benötigt man nämlich für die meisten XR- und VR-Varianten folgendes:
- Ihr eigenes XR Headset, angepasst an die Anforderungen und Nutzerumgebungen von AR, VR oder MR.
- Einen Computer mit einer leistungsstarken Grafikkarte und einem starken Prozessor.
Bewegungssteuergeräte, die mit Ihrem Headset kompatibel sind. - Optional. Tracking-Sensoren, abhängig vom Headset.
- Zum Headset passende Anschlusskabel und Adapter.
- AR-Software, die einen physischen Raum mit virtuellen Objekten überlagert (nur für AR-Szenarien).
Virtual Reality (VR)
Unter allen XR-Varianten ist Virtual Reality (VR) wahrscheinlich die „fantastische“. Denn VR zieht den Nutzer komplett in eine virtuelle Umgebung hinein, z.B. über Videospiele, und lässt den physischen Raum komplett außen vor. Dementsprechend bietet VR ein großes Potenzial, um dem Alltag zu entfliehen, aber auch für beabsichtigte „Gedankenreisen“ durch alternative 3D-Welten. Um VR zu erleben und zu genießen, braucht man folgendes:
- Ihr VR-Headset, das Ihnen die virtuelle Umgebung zeigt.
- Einen Computer mit starkem Prozessor oder eine entsprechende Spielekonsole,die Grafikkarte muss 3D-Ungebungen rendern können.
- Bewegungssteuergeräte, die mit Ihrem Headset und der VR-Umgebung kompatibel sind.
- Optional. Tracking-Sensoren, abhängig vom Headset.
- Zum Headset passende Anschlusskabel und Adapter.
Augmented Reality (AR)
Bei Augmented Reality handelt es sich um die womöglich vielseitigste Technologie innerhalb des XR-Spektrums. Die KI hinter den jeweiligen Apps überlagert dabei die physische Umgebung mit virtuellen Bildern und Objekten. Zudem benötigt man für die meisten Anwendungsfälle nur relativ wenig bis keine zusätzliche Ausstattung wie ein Headset. Wenn Sie jedoch für alle AR-Fälle gerüstet sein möchten, benötigen Sie folgendes:
- Ein AR-fähiges Endgerät, z.B. ein Smartphone, Tablet, Smart-Glasses oder ein AR-Headset.
- AR-Software, die meisten Apps benötigen keine Zusatzausstattung.
- Eine (integrierte oder externe) Kamera, um die physische Umgebung für eine Überlagerung mit virtuellen Objekten zu erfassen.
- Optional, aber üblich: Bewegungs- und Orientierungssensoren, z.B. Geschwindigkeitsmesser und Gyroskope.
- Ebenso optional, aber vorteilhaft: eine stabile Breitbandverbindung, um Daten während des AR-Erlebnisses herunterzuladen.
Gut zu wissen: Es gibt auch den umgekehrten Weg, nämlich eine virtuelle Welt mit realen Objekten zu überlagen. Diese Variante nennt man dann Augmented Virtuality (AV).
Mixed Reality (MR)
Mixed Reality geht einen Schritt weiter als Augmented Reality und ermöglicht noch mehr Interaktion. Mit dieser neuesten und komplexesten XR-Variante lässt sich die physische Umgebung des Nutzers nicht nur überlagern, sondern die VR-Ebene und die „reale“ Ebene verschmelzen miteinander. XR als Mixed Reality ist so realistisch und unterschwellig gestaltet, dass Menschen manchmal ins Zweifeln kommen, welche „Realität“ sie gerade vor sich haben. Da MR jedoch eine technisch sehr umfangreiche XR/VR-Variante ist, wird viel Ausstattung benötigt, vor allem folgendes:
- Ihr spezielles Mixed-Reality-Headset, das VR-Technologie und AR-Sensoren in sich vereint.
- Ein leistungsstarker PC oder Laptop, dessen Grafikkarte virtuelle 3D-Objekte rendern kann und mit dem Headset kompatibel ist.
- Je nach Headset zusätzliche Bewegungssteuerungsgeräte.
- Optional: Tracking-Sensoren, um die physische Umgebung zu erfassen.
- Zum MR-Headset passende Anschlusskabel und Adapter.
Kosten und Risiken von XR und VR
Alles hat seinen Preis – so auch die XR- und VR-Technologie. Zuerst ist hier der finanzielle Aspekt zu erwähnen. Denn je fortschrittlicher und umfangreicher die nötige Ausstattung für virtuelle Szenarien ist, desto mehr kostet sie auch. Es hängt also stark von der Branche und der Zielgruppe Ihres Unternehmens ab, mit welcher Intensität und mit welchem Aufwand Sie VR-orientierte Projekte vorantreiben möchten. Hier sollte man alle Prozesse in die Rechnung miteinbeziehen. Denn natürlich benötigen VR- und AR-Projekte auch bezahlte Arbeitszeit und Technologie ist nicht perfekt. Generell gilt: Je komplexer Sie Ihre private und berufliche IT-Infrastruktur gestalten, desto eher begegnen Sie auch grundsätzlichen Sicherheitsfragen, Datenschutzkonflikten, Datenverlust und Hardwareversagen.
Zum Glück gibt es bereits eine gute Auswahl an Software, um auch VR- und XR-Videoinhalte wiederherzustellen oder bestmöglich zu reparieren. Nur nebenbei bemerkt: VideoRepairTool und MaxDataGenius sind auch bekannte Namen in dieser Sparte. Prinzipiell können Sicherheitslücken in virtuellen Umgebungen natürlich auch zum Missbrauch von Programmen und Daten führen. Hier unterscheidet sich VR aber nicht von anderen umfangreichen, KI-gestützten Technologien. Deswegen sind eine sorgfältige Wartung und Maßnahmen zur Datensicherheit Schlüsselfaktoren, die ein harmonisches Zusammenwirken physischer und virtueller Realitäten erst ermöglichen.
Wie „echt“ sind virtuelle Welten?
Ohne dass wir es bemerken, verwenden wir oft schon automatisch XR, VR, AR und MR. Die Gamerszene bedient sich beispielsweise schon lange extrem aufwendiger virtueller Welten auf VR- und AR-Basis. Das kostet durchaus Zeit – und auch Geld, bereichert aber auch das Leben der Spieler. Kunden können mittlerweile in virtuellen Onlineshops ausprobieren, wie neue Möbelstücke in ihrer Wohnung aussehen würden – ganz ohne ein Möbelhaus zu betreten. Auch Museen und Freizeitparks bieten uns historisch bedeutsame, beeindruckende und geradezu magische VR-Momente.
Übrigens, wenn Sie wissen wollen, wie man ein perfektes Foto für soziale Netzwerke erstellt, müssen Sie sich nur einmal von Jugendlichen die faszinierende Welt der Beauty-Filter erklären lassen. Wenn Sie überhaupt noch ein selbst geschossenes Foto benötigen, denn KI kann inzwischen täuschend echt aussehende Bilder erstellen. Natürlich nur unter präzisen, korrekten Vorgaben. Ob diese „Deep Fakes“ uns am Ende mehr schaden oder nützen, lässt sich heute noch nicht voraussehen. Es bleibt aber zu sagen, dass wir bereits jetzt ständig Apps mit einem „virtuellen“ Anteil nutzen – ob nun VR, MR oder AR. Letztere Technologie ist besonders einfach anzuwenden, da sie häufig ohne teure Ausstattung auskommt.
Bewusst in die Virtuelle Realität - und öfter auch mal raus!
In jedem Fall hat das VR/XR-Universum als Flucht vom Alltag längst in unsere erlebte Wirklichkeit Einzug gehalten. Doch nicht nur für „kleine Fluchten“ ist es nützlich, wie bereits im Artikel über aktuelle Nutzungsbeispiele von AR und VR erwähnt. Da uns Menschen allein die Zeit für positive Veränderungen davonläuft, können virtuelle Technologien uns tatsächlich dabei helfen, dringende globale Probleme zu lösen. Vorausgesetzt, die Technik versagt nicht im entscheidenden Augenblick und wird für „unschädliche“ Zwecke verwendet. Ansonsten droht ein Boomerang-Effekt.
Am Ende müssen wir uns einer Sache bewusst werden. Natürlich können wir unsere erlebte Realität zunehmend virtualisieren, ausweiten, überlagern und mit virtuellen Welten verschmelzen. Dennoch bleibt unsere Basis immer diese eine „materielle“ Welt, die keine Technologie jemals ersetzen kann. Denn dies ist die Welt, in die wir hineingeboren wurden. Die wir einatmen und unter den Füßen spüren. Und letztlich diese eine Realität, die wir auch ohne Headsets und Kabel wahrnehmen. Solange Menschen diese simple Tatsache beachten, können Erlebnisse, Lösungen und Illusionen durch VR und XR das Leben bereichern anstatt Schaden anzurichten.